Mittwoch, 20. Februar 2013

Quartierbetreuung

Fledermausquartiere sollten betreut werden. Diese Aufgabe wird von so genannten (Fledermaus-)Quartierbetreuern/-innen übernommen. Quartierbetreuer kann jeder, der sich ein wenig mit Fledermäusen auskennt, sie schützen will und ein Quartier kennt, das noch nicht betreut wird, werden.

Zu den Aufgaben eines Quartierbetreuers gehören u.A.:

- Fledermausquartiere müssen der zuständigen Naturschutzbehörde und ggf. dem NABU gemeldet werden. Dies macht man am besten, indem man einen Brief oder eine E-Mail an die Behörde/den NABU schreibt. Dieser Brief sollte enthalten:
   - bei Gebäudequartieren und Quartieren im Garten die Adresse; ansonsten ggf. den Namen von Straße, 
     Wald, Höhle,...
   - Aufenthaltsort der Fledermäuse (also z.B. Dachboden)
   - ggf. um welche Art von Quartier (Sommer-/Wochenstuben-, Winter- oder Zwischenquartier) es sich
      handelt
   - Name des Hausbesitzers
   - Name des (zukünftigen) Quartierbetreuers (falls es schon jemanden gibt, der die Aufgabe übernehmen
      möchte
   - ggf. Fledermausart oder Dinge, die darauf Hinweise geben können (z.B. Ausflugszeit, Kotform)
-  Fledermausquartiere müssen gereinigt werden. Vor allem bei größeren Kolonien ist das wichtig, da es nicht sehr gesund ist Fledermausdreck einzuatmen. Den Kot muss man dabei keinesfalls entsorgen; er kann als Dünger genutzt werden und bei der Artenbestimmung hilfreich sein.
- Fledermausquartiere müssen kontrolliert werden. Dies wird gemacht, wenn die Fledermäuse abwesend sind, also bei Sommerquartieren und Wochenstuben zum Beispiel im Spätherbst oder Winter. Bei der Kontrolle muss auch nachgesehen werden, ob die Hangplätze/Verstecke noch intakt sind, ob die Einflugöffnung frei ist und ggf., ob das Quartier noch bewohnt ist. Letzteres findet man heraus, indem man den Kot beseitigt oder abdeckt. Ist im nächsten Jahr wieder Kot vorhanden bzw. liegt auf der Abdeckung, ist das Quartier noch bewohnt. Bei der Kontrolle sind aber auch Vorsichtsmaßnahmen zu treffen: Z.B. muss man dicke Gartenhandschuhe anziehen, damit man bei möglichem Kontakt mit Tieren nicht so leicht von ihnen gebissen wird.
- Der Kontakt mit Hauseigentümern, Handwerkern etc. muss gepflegt werden. So kann man rechtzeitig in Erfahrung bringen, ob Umbaumaßnahmen o.Ä. geplant sind, und Hauseigentümer etc. ggf. aufklären und beraten.
- Ausflugszählungen müssen regelmäßig vorgenommen werden. Diese geben Hinweise auf die Anzahl der Tiere, also den aktuellen Zustand der Kolonie. Bei größeren Kolonien ist das Anbringen einer Lichtschranke an der Einflugöffnung emfpehlenswert.
- Sympathiewerbung muss vorgenommen werden. Dies ist eine der wichtigsten Aufgaben, da viele Menschen immer noch mit Vorurteilen über Fledermäuse belastet sind. Kann man diese Vorurteile beiseite schaffen, finden sich auch neue Fledermausschützer, die dann ggf. ebenfalls für Sympathie werben und sich um ein Quartier kümmern.

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